Was bringen Klimaimpulse?
Gespräche und bewusste Entscheidungen und Handlungen im Alltag tragen dazu bei, das Bewusstsein für die Dringlichkeit der Klimakrise zu schärfen und Verhaltensänderungen zu fördern.
Wir beeinflussen unser soziales Umfeld in seinen Entscheidungen.
Unsere Entscheidungen hängen stark von den Werten und Normen ab, die wir in unserem Umfeld wahrnehmen. 1 Ein Beispiel dafür ist die Entscheidung, auf den öffentlichen Nahverkehr umzusteigen. Wenn jemand in deinem sozialen Umfeld regelmäßig den Bus oder die Bahn nutzt, könntest du inspiriert werden, dasselbe zu tun.
Diese Art der sozialen Interaktion und Beobachtung kann dazu führen, dass Menschen nachhaltigere Entscheidungen treffen. Eine Studie der Uni Erfurt zeigt, dass Personen, die wahrnehmen, dass sich Menschen in ihrem Umfeld für den Klimaschutz engagieren, selbst eine höhere Handlungsbereitschaft zeigen, für den Klimaschutz einzutreten. 2 Eine andere Studie aus 2023 kam zu dem Ergebnis, dass der Vergleich mit anderen sogar die größte Motivation für eigene Verhaltensänderungen bezogen auf Nachhaltigkeit darstellt.3
Persönliche Geschichten überzeugen stärker von der eigenen Wirkungskraft als Wissenstransfer.
Wissensvermittlung alleine reicht nicht aus, um Klimahandeln zu fördern. 4 Eine Studie aus 2018 kommt zu dem Ergebnis, dass es keinen direkten Zusammenhang zwischen Wissenszuwachs und Anstieg in Klimamotivation gibt. Vielmehr erhöhen Gefühle der Dringlichkeit und Hoffnung gegenüber der Klimakrise die Wahrscheinlichkeit, selbst aktiv zu werden. 5
Wenn wir mit anderen über die Klimakrise sprechen, teilen wir nicht nur Informationen, sondern auch Emotionen und Werte. Diese emotionalen Verbindungen können dazu beitragen, dass Menschen sich stärker mit dem Thema identifizieren und motiviert werden, aktiv zu werden. Die Untersuchungen zeigen, dass das Teilen von positiven Erfahrungen einen sehr großen Einfluss auf die Wahrnehmung hat, selbst etwas bewirken zu können. Unsere Handlungsabsicht wird von dieser Wahrnehmung viel stärker beeinflusst, als das reine Hören oder Lernen von Fakten. 4, 5
Gespräche erhöhen die Wahrscheinlichkeit, dass andere auch über die Klimakrise sprechen.
Eine Studie aus 2019 von der Yale University zeigt, dass Diskussionen mit Freund:innen und Familie zum Thema Klimakrise zu einer größeren Akzeptanz der Klimawissenschaft führen und weitere Gespräche zur Klimakrise fördern. Die Studie sagt, dass solche Gespräche das Bewusstsein des wissenschaftlichen Konsens in Bezug auf die Klimakrise schärfen, die Überzeugung stärken, dass die Erderwärmung real und von Menschen verursacht ist, und die Sorge darüber steigern.
Die Forschenden haben auch herausgefunden, dass Menschen, die den wissenschaftlichen Konsens zur Klimakrise besser verstehen, eher dazu neigen, sich intensiver mit dem Thema auseinanderzusetzen und neue Gespräche darüber zu beginnen. Mit anderen Worten: Wer schon einmal über das Klima gesprochen hat, neigt dazu, weitere Gespräche darüber zu führen. Dies führt zu einer Art sich selbst verstärkenden Prozess, den die Forschenden als "proclimate social feedback loop" bezeichnen. 6
Jedes Gespräch und jede kleine umweltfreundliche Handlung von dir kann andere inspirieren auch in ihrem eigenen Einflussbereich privat oder im Beruf nachhaltige Veränderungen zu fördern.
Wenn wir es schaffen, die wahrgenommene Relevanz des Themas zu erhöhen, können wir es schaffen diejenigen am größeren Hebel in Politik und Wirtschaft zu erreichen.
Deine Superkraft gegen die Klimakrise!
